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Graphic Recording in München – wenn die analoge und die digitale Welt zusammenkommen

Graphic Recording findet meist auf Papier statt. Doch auch digitales Recording hat Vorteile. Hier ein Beispiel mit beiden Formen in einer Tagung.

Lokation: der Parkhotel in München. Bei meinen Kunden beginnen sich die Anforderungen zu wandeln. Einerseits möchten Sie immer noch ein Graphic Recording, andererseits wollen Sie auch eine Analyse der Ergebnisse, vor allem bei Workshops.

So auch bei diesem Kunden, der im schicken Hilton Park in München einen globalen Event seiner Führungsmannschaft abhielt und mich für eine Mischung aus Vorträgen und Workshops buchte.

Das Graphic Recording für die Vorträge

Für Vorträge ist das „normale“ Graphic Recording immer noch die beste Lösung. Optimal war für mich, dass vom ersten Vortragenden die Bild-Metapher eines Dinosauriers gesetzt wurde.  Das war eine Steilvorlage und das Recording begann im Laufe der beiden Tage von Dinosauriern zu wimmeln. So etwas lässt das Recording immer besonders werden, denn es spornt die Betrachter dazu an, alle Dinosaurier zu suchen und so nebenbei das Bild zu entdecken.

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Man merkt, ich freue mich beim Zeichnen eines der vielen Dinosaurier

Die Analyse für die Workshops

In acht Workshops ging es um die Frage nach der Lösung eines Problems, erarbeitet in jeweils 4 Runden mit unterschiedlichen Mitarbeitern. Insgesamt war ein ganzer Tag dafür reserviert, verteilt auf zwei Tage. Das „normale“ Graphic Recording war hier unpassend, allein schon aufgrund der enormen Informationsfülle. Daher hatte ich dem Kunden ein anlytische Workshopvisualisierung vorgeschlagen. Wie ist die Fragestellung, was ist das Problem und wie könnte die Lösung aussehen? Für die Präsentation der Ergebnisse dachte ich an einen kleinen Vortrag, der mit humorvollen, aber plakativen Zeichnungen arbeitet und die Situation vereinfacht auf den Punkt bringt.

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Das letzte Bild aus dem Analyzing Recording: und wieder ist ein Dinosaurier dabei

Wie bin ich vorgegangen?

Da jeder Workshop insgesamt viermal abgehalten wurde, hatte ich Zeit, jedes Thema zu verstehen und mir auch von den Workshopleitern die Inhalte erklären zu lassen. Am Abend des ersten Tages waren genügend Notizen vorhanden, um die Auswertung zu starten und die Visualisierung vorzubereiten. Es wurde ein langer Abend, vor 24 Uhr kam ich nichts ins Bett. Auf meinem Surface habe ich in OneNote zuerst die Daten aus meinem Notizbuch in Tabellenform zusammengefasst und ausgewertet, und dann in Photoshop die Zeichnungen erstellt. Auch am nächsten Tag sind noch weitere Daten zusammengekommen und ich habe die Bilder während der Workshops und der Pausen „on the go“ vollendet.

Die Präsentation der Ergebnisse

Mein Vortrag der Workshopergebnisse war zum Ende der Veranstaltung vorgesehen. Sicherheitshalber wollte der CEO die Bilder vorher noch sehen, hatte aber keine Einwände, ich konnte starten. Mein Vortrag selbst dauerte ca. 20 Minuten. Ich denke, es war auch für die Teilnehmer spannend, noch auf der Veranstaltung eine pointierte Zusammenfassung der vielen Workshops im Kontext zu sehen. Dabei versuche ich immer – anonymisiert – die ganze Erfahrung aus anderen Firmen mit einfließen zu lassen. Natürlich beschränke ich mich auf die großen Trends, doch das alleine ist schon interessant genug zu sehen, was machen wir und was macht der Rest der Welt?

Eine Auswahl der digital auf dem Surface in Photoshop gezeichneten Bilder für den Vortrag: blau ist das Problem, gelb ist die Lösung. Zuerst wurde von mir nur das blaue Bild, dann das gelbe Bild gezeigt.

Die Detailauswertung hat die Firma später selbst gemacht, aber mit der Analyse wurde das Problem bereits beschrieben und die Lösung skizziert: kurz, knapp, unterhaltsam und hoffentlich gut zu merken.
Nach dem Event kam eine Dankes-Email meines Auftraggebers mit der Ankündigung, all meine Bilder als Wanderausstellung um die Welt zu schicken. Ich habe mich sehr gefreut!

Ihr Wolfgang Irber

Ein paar Bilder mit weiteren Details zum Graphic Recording. Das ganze Bild kann ich aus Gründen der Vertraulichkeit nicht zeigen. Dazu das Feedback des Kunden.

Von Dr. Wolfgang Irber

Wolfgang Irber ist freiberuflicher Illustrator. Als beratender Zeichner gestaltet er große Bilderwelten für die Visionskommunikation an die Mitarbeitenden. Auf seinem Blog, auf LinkedIn und Instagram berichtet er regelmäßig über seine Erfahrungen und reflektiert seine Beobachtungen mit spitzem Stift. Frei nach dem Motto: "Mit einem Bild vor Augen sieht man mehr."