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Vortrag

“Are you a Graphic Recorder?” Mein Kick-off-Vortrag an der Hochschule München

Ende letzten Jahres wurde ich von der Hochschule München gefragt, ob ich am 5. April einen Kick-off-Vortrag zu Graphic Recording bzw. dem Nutzen der visuellen Kommunikation für Studenten halten möchte. Na klar wollte ich. Was für eine Gelegenheit! Doch was genau kann ich erzählen?

Was ich erzählt habe

Wer den Stift hat, hat alle Aufmerksamkeit

Letztendlich habe ich einen Bogen von der Geschichte der bildhaften Kommunikation, über die Erkenntnisse der Gehirnforschung bis zur Anwendung visueller Mittel in der Neuzeit geschlagen.

Mir war es wichtig zu vermitteln, dass wir mit visueller Kommunikation in Studium und Beruf viel erfolgreicher sein können und auch warum. Was passiert im Gehirn und wie sehen wir? Warum liebt unser Gehirn Bilder so sehr? Gleichzeitig habe ich beim Vortrag selbst viel in PowerPoint gezeichnet, um die Faszination der Live-Zeichnung vor Augen zu führen. Frei nach dem Motto: Wer den Stift hat, hat alle Aufmerksamkeit!

Das Skript zum Vortrag

Den Studenten habe ich im Nachgang kein normales Skript oder einfach nur das PDF der Präsentation zukommen lassen, sondern handschriftliche Notizen. So, als wenn ich selbst zugehört hätte. Eine versteckte Aufmunterung, selbst mehr visuell zu arbeiten und den Stift in die Hand zu nehmen.

Hier die Zusammenfassung (Abstract) aus dem Skript:

Bilder sind für uns so interessant, weil unser Gehirn für die Verarbeitung von Bildern perfektioniert ist. Da wir nicht mit den Augen, sondern mit dem Gehirn sehen und das Gehirn immer nach abgespeicherten Mustern sucht, reichen einfachste Strichzeichnungen für große Illusionen. “Ich kann nicht zeichnen” gilt nicht als Ausrede. Als Kinder waren wir Meister in dieser Art der visuellen Kommunikation, wir haben jeden Tag gekritzelt, warum nutzen wir es nicht auch in Studium und Beruf? Mit Bildern lassen sich visuelle Anker setzen, die schriftliche Information viel leichter lesbar und erinnerbar machen. Der Inhalt von Texten lässt sich mit Bildelementen viel schneller wieder in Erinnerung rufen.

Wir sind von der Evolution als visuelle Wesen gemacht und 90% der Information kommt über die Augen, daher sollten wir Bilder in Studium und Beruf stärker nutzen! Gerade die Kombination aus einfachen Zeichnungen und kurzen Texten ist perfektes Teamwork für unser Gehirn: die gleichzeitige Nutzung von rechter und linker Gehirnhälfte. In der Wirtschaft wird immer stärker mit Bildern und Live-Zeichnungen gearbeitet, um Information besser zu sortieren, verständlich darzustellen und Kunden wie Mitarbeiter emotional anzusprechen. Das können Sie auch!
Meine Erfahrung aus gut 30 Jahren in der Universität und der Wirtschaft: Texte UND Bilder lassen uns nicht nur erfolgreicher studieren, sondern auch effektiver kommunizieren. Denn es ist nicht entscheidend, was wir sagen, sondern was die Zuhörer verstehen. Da wir stark visuelle Lebewesen sind, ist das SEHEN von Information effektiver als das HÖREN. In diesem Sinne alles Gute und erfolgreiches Zeichnen!

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Von Dr. Wolfgang Irber

Wolfgang ist Illustrator im B2B-Bereich und überzeugter Surface-Pro-User. Er visualisiert Visionen & Strategien, leitet und illustriert Workshops, begleitet Führungskräfteseminare, unterrichtet Sketchnoting und erklärte die kreative Nutzung eines Surface in Kursen.
Sein wichtigste Arbeitsmittel ist immer der Stift. Ob auf Papier oder digital auf seinem Surface. Im Blog, auf LinkedIn, Instagram, Twitter und Facebook berichtet er mit spitzem Surface Pen regelmäßig über ganz persönliche Erfahrungen aus der Welt der Illustration und der Digitalisierung.